Zumba Fitness - Anstrengender Spaß zu Musik
Astrid Kurbjuweit
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6 Minuten
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Abnehmen mit Sport funktioniert am besten, wenn der Sport Spaß macht. Zumba ist eine Trendsport-Entwicklung, die genau diesen Zweck erfüllt: Es macht einfach Spaß, sich zu lateinamerikanischen Rhythmen zu bewegen, man bemerkt kaum, wie anstrengend es ist, wieviel Energie man verbraucht.

Entsprechend wird das Ganze auch als Zumba-Fitness-Partys beworben. Nicht der Sport oder die Anstrengung stehen im Mittelpunkt, sondern der Spaß, der Tanz, die Musik. Und das funktioniert, tausende Teilnehmer sind begeistert, lassen sich mitreißen. Das alles sind beste Voraussetzungen, fit zu werden und abzunehmen.

Wenn man sich denn als noch nicht fitter, noch nicht schlanker Mensch zu einer solchen Party traut. Auch wenn es inzwischen Kurse verschiedener Schwierigkeitsstufen gibt, so ist die Hemmschwelle für ältere, beleibtere, weniger fitte Menschen doch hoch. Dazu trägt sicherlich auch das ambitionierte Marketingkonzept bei, das nicht nur Kurse und DVDs vertreibt, sondern auch spezielle Kleidung und Schuhe. Und wenn es die Kleidung auch in etwas größeren Größen gibt, so sind Design und Paßform doch nicht das, was sich Menschen mit nicht ganz so perfekter Figur wünschen.

Aber man muss nicht ins Fitnessstudio oder in die Tanzschule gehen, um Zumba zu machen. Es gibt die DVDs, mit denen sich jeder die Party ins Wohnzimmer holen kann. Da ist es dann egal, was man anhat, was man für eine Figur macht.

Kurse und DVDs

Zumba gibt es inzwischen fast überall, in allen größeren und in vielen kleineren Städten gibt es lizensierte Trainer, die Kurse der verschiedenen Schwierigkeitsstufen anbieten. Einen Kurs bei einem lizensierten Trainer zu belegen, bedeutet allerdings nicht viel. Trainer darf jeder werden, er braucht nur an einem zweitägigen Kurs teilzunehmen. Das bedeutet, dass es große Unterschiede zwischen den Trainern gibt, je nach deren Hintergrund. Ein Fitnesstrainer wird die Stunden sicherlich anders gestalten als ein Tanzlehrer. Ob man einen Kurs bei jemandem belegen sollte, der außer dem zweitägigen Kurs keine weitere einschlägige Ausbildung hat, muss jeder selbst entscheiden.

Da es das Ganze inzwischen schon einige Zeit gibt, gibt es natürlich auch Weiterentwicklungen. Im Moment sind das Zumba Gold®, für Ältere, Zumbatomic® für Kinder, Zumba Toning® für besser Trainierte. Hier braucht man die Toning Sticks, kurzhantelähnliche Teile, die durch ihr Gewicht das Training intensivieren. AquaZumba® wird auch als Poolparty bezeichnet, ist eine Art Weiterentwicklung der Aquafitness. Zumba in the Circuit® ist ein sehr intensives Training, das nur eine halbe Stunde dauert und die Form eines Zirkeltrainings hat.

Alle diese Weiterentwicklungen sind Reaktionen auf den Trendsport-Markt. Der Trendsport-Kunde neigt dazu, neuen Trends zu folgen, die alten Trendsportarten sind dann eben out. Durch Neuentwicklungen versucht Zumba, wie andere auch, diesen Wechseln vorzubeugen.

Wer keinen Kurs besuchen möchte, der kann sich DVDs kaufen und die Party so im eigenen Wohnzimmer stattfinden lassen. Das ist sicherlich eine gute Idee für alle, die keine Zeit haben, feste Kurstermine einzuhalten oder die aus welchen Gründen auch immer nicht an Kursen teilnehmen möchten oder können. Allerdings werden viele feststellen, dass die echte Partystimmung so ganz alleine dann doch nicht aufkommt. Wer zuhause trainieren möchte, kann also auch über kostengünstigere Alternativen nachdenken.

Zumba® – Erfindung und Vermarktung

Ob die Geschichte der Erfindung des Zumba tatsächlich so stimmt, darf bezweifelt werden, das gute Marketing sieht eher nicht nach einem Zufall aus. Nach dieser, unbestritten schönen, Geschichte hatte der Fitnesstrainer Alberto „Beto“ Perez seine Aerobic-Musik vergessen und musste nun improvisieren. Er nahm, was er gerade dabei hatte, es war Salsa und Merengue. Es machte Spaß, also wurde es ausgebaut. Der neue Trend war geboren und wurde bald systematisch vermarktet. Leider wurde dabei das, was den größten Spaß bedeutet, das Element der Improvisation, das Unerwartete, ausgespart. Wirklich gute Trainer können auch heute noch improvisieren, nur als Zumba® dürfen sie das Ergebnis nicht bezeichnen.

Wer von Zumba begeistert ist, der soll es machen, es macht wirklich Spaß und das Training ist wirklich effektiv. Wer zweifelt, der kann nach Alternativen gucken, es gibt vieles, was genauso effektiv ist, genauso viel Spaß macht und viel weniger kostet. Denn man zahlt für die Marke, nicht nur für den Inhalt. Es ist wie bei Markenkleidung, die ist auch nicht zwingend von besserer Qualität, auch wenn sie viel mehr kostet.

Denn man darf nicht vergessen, das eigentliche Ziel besteht nicht darin, die Teilnehmer fit, schlank und glücklich zu machen, sondern darin, ihnen möglichst viel Geld abzunehmen. Die Kurse sind teuer, weil schon der Trainer viel Geld für seine Lizenz bezahlt hat. Die nicht deswegen zeitlich begrenzt gültig ist, weil Trainer so vergesslich sind, sondern damit sie ihre Lizenzen regelmäßig kostenpflichtig erneuern müssen. Das komplizierteste am Zumba sind auch nicht die Schrittfolgen, sondern die rechtliche Ausgestaltung. Die DVDs sind teuer, Kleidung und Zubehör sind teuer. Wahrscheinlich wird der Trend, wie alle Trends, nicht ewig anhalten. In der Zwischenzeit möchte die Firma hinter Zumba soviel verdienen wie möglich.

Zumba® ist ein weltweit registriertes Warenzeichen der Zumba Fitness, LLC.

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